Juni 2003
Die Jahrestagung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hörgeschädigtenpastoral fand vom 05.-07.2.2003 in Ludwigshafen unter dem Titel “Spiritualität und Gehörlosigkeit?” statt. Haben Gehörlose eine eigene Spiritualität? Lässt sich diese Frage beantworten?
Unter diesem Thema stand die Fachtagung vom 05.-06.02. in Ludwigshafen, die von Pfarrer Ralf Schmitz (Trier) und Pfarrer Christian Enke (Limburg) zusammen mit der Arbeitsstelle vorbereitet wurde. Anregungen ganz besonderer Art gab Sr. Maureen Lenghton aus Chicago, die als Referentin eingeladen war. Sie berichtete über ihre ganz persönlichen Erfahrungen als Gehörlose auf ihrem Weg der Berufung zur Ordensschwester. Heute bildet sie in ihrer Heimat gehörlose Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hörgeschädigtenpastoral aus. Sr. Maureen stellte ihr selbst entwickeltes “Ministry Formation Programm” vor. Ihre Präsentation und eindrucksvolle Gespräche mit ihr gaben vielfältige Anregungen, darüber nachzudenken, wie ähnliche Programme auch in deutschen Bistümern entwickelt und umgesetzt werden könnten.
An der Jahreskonferenz, die im Anschluss zur Fachtagung stattfand, nahmen Vertreter aus 19 Diözesen teil. Hier wurde noch einmal deutlich gemacht, dass es der Hauptauftrag der Arbeitsstelle ist, die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Diözesen subsidiär zu begleiten und zu vernetzen, Informationen zu bündeln und auszutauschen. In erster Linie Handelnde sind vor allem die Verantwortlichen der Bistümer selbst. Eine besondere Chance für alle stellt die Kooperation der Bistümer untereinander dar. Verfügt z.B. ein Bistum über ein ausgearbeitetes Konzept zur Ehevorbereitung mit Gehörlosen, kann es seine Veranstaltungen auch für Interessierte anderer Diözesen öffnen. Im Bereich der überdiözesanen Zusammenarbeit liegen bereits sehr gute Initiativen einzelner Diözesen vor, die Unterstützung verdienen.
In vielen deutschen Diözesen erfährt die Hörgeschädigtenpastoral bereits eine neue, zeitgemäße Prägung; das Schaffen von Barrierefreiheit macht ein echtes Integriertsein Hörgeschädigter in der christlichen Gemeinschaft möglich.
In Zukunft sollen hörgeschädigte Menschen noch stärker aktiv in der Pastoral beteiligt werden; dabei ist die besondere pastorale Situation der Menschen mit Taubblindheit mehr als bisher zu berücksichtigen. Diese Aufgaben haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Zukunft als Ziele gesetzt. Die kommenden Jahrestagungen werden ihren Beitrag dazu leisten, damit diese Ziele erreicht werden können.
* Die Autorin ist Fachreferentin der Arbeitsstelle.
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